Infrarot-Thermometer – Temperaturmessung ohne Kontakt
Infrarot-Thermometer kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Temperatur eines Gegenstandes berührungslos und aus kurzer Distanz gemessen werden soll. Mit Hilfe solcher Geräte erfolgt die Messung in Sekundenbruchteilen und in einem Messbereich von -50 bis hin zu +4.000 Grad Celsius.
Infrarot-Thermometer basieren auf der Grundlage, dass jeder Gegenstand eine bestimmte Wärmestrahlung abgibt, die natürlich von der Temperatur dieses Gegenstandes beeinflusst wird. Diese Strahlung wird mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers erfasst, ausgewertet und auf dem Display als Zahl dargestellt – wahlweise in der Einheit Celsius oder Fahrenheit.
Für Infrarot-Thermometer gibt es zahlreiche gängige Synonyme, die alle dieselbe Art von Gerät ansprechen. Die offizielle Bezeichnung, die viele Menschen allerdings gar nicht kennen, ist Pyrometer oder auch Strahlungsthermometer. Außerdem gibt es die Abkürzung IR-Thermometer und das futuristisch anmutende Laser-Thermometer.
Da die meisten Menschen solche Geräte allerdings als Infrarot-Thermometer kennen, belassen wir es einfachheitshalber ebenfalls bei dieser Bezeichnung.
Anwendungsbereiche
Die möglichen Anwendungsbereiche sind sehr vielfältig, da Infrarot-Thermometer im privaten Bereich, in der Industrie, im Handwerk und in der Wissenschaft eingesetzt werden können.
Privatleute können mit Hilfe solcher Geräte beispielsweise die Wärmedämmung von Fensterscheiben, Wänden und Decken überprüfen. Außerdem kann man die Temperatur vom Öl in der Pfanne, von Lebensmitteln und von Getränken überprüfen. So lässt sich feststellen, ob bestimmte Speisen bereits heiß genug für den Verzehr sind.
Infrarot-Thermometer können des Weiteren dazu verwendet werden, um herauszufinden, in welcher Ecke eines Zimmers die Tendenz zur Schimmelbildung am größten ist. Mit Hilfe eines solchen Pyrometers, einer Taupunkttabelle und einem Hygrometer (dient zur Messung der Luftfeuchtigkeit) kann man feststellen, wo im Raum sich Kondenswasser und somit Schimmel bilden könnte.
Es gibt sogar Strahlungsthermometer in der Medizin, die speziell darauf ausgelegt sind, die Körpertemperatur eines Patienten zu überprüfen. Das kann beispielsweise im Falle einer Fieberepidemie dazu dienen, gesunde und kranke Menschen schnellstmöglich voneinander unterscheiden zu können.
Auch in der Industrie und in der Wissenschaft sind die Anwendungsgebiete von Infrarot-Thermometern schier endlos. Es würde an dieser Stelle wohl den Rahmen sprengen, alle Einsatzmöglichkeiten aufzulisten. Wir denken jedoch, dass wir Ihnen hier einen guten Überblick über die theoretischen Möglichkeiten verschafft haben.
Je nach Einsatzgebiet, variieren die Preise von Infrarot-Thermometern natürlich sehr stark. Geeignete Messgeräte für Privatpersonen gibt es bereits für wenige Euro, wohingegen professionelle Geräte mit vielen Einstellungsmöglichkeiten und erhöhter Präzision gerne einige hundert Euro verschlingen können.
Vorteile
- Gefahrlose Temperaturmessung
Es spielt keine Rolle, wie heiß oder gefährlich das Objekt ist, dessen Temperatur bestimmt werden soll. Mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers hält man genügend Abstand, sodass man sich bei der Temperaturmessung nicht verletzten kann. Als Beispiele können heiß gelaufene Maschinen, Gegenstände, die unter Strom stehen, oder auch Säure genannt werden. - Sehr schnelle Messungen
Bei professionellen Geräten dauert die Temperaturmessung teils nur zehn Mikrosekunden, bei Infrarot-Thermometern für Privatleute maximal eine Sekunde. - Sehr große Messbereiche
Zwar kommt es hierbei sehr stark auf das jeweilige Gerät an, jedoch kann man mit einem Infrarot-Thermometer grundsätzlich Temperaturen von -50 bis hin zu +4.000 Grad Celsius messen. - Kein Verschleiß
Beim Einsatz von Infrarot-Thermometern kommt es aufgrund des mangelnden physischen Kontakts zu keinerlei Verschleißerscheinungen – weder beim Messgerät selbst, noch beim Gegenstand, dessen Temperatur gemessen werden soll. - Keine Messfehler im klassischen Sinne
Es gibt keinerlei Messfehler aufgrund von mangelndem Kontakt zwischen Sensor und Objekt. Dafür entstehen natürlich an anderen Stellen Messfehler (siehe Nachteile). - Messung auch bei bewegten Objekten möglich
Eine Temperaturmessung kann aufgrund der berührungslosen und sehr schnellen Feststellung auch bei bewegten Objekten problemlos durchgeführt werden.
Nachteile
- Parameter müssen bekannt sein
Wenn eine wirklich präzise Temperaturmessung benötigt wird, müssen der Emissionsgrad des Materials, die Temperatur und die Wellenlänge bekannt sein. Für Privatpersonen ist eine solche Präzision natürlich in den meisten Fällen unnötig, in der Industrie und in der Wissenschaft sollte es allerdings etwas präziser zugehen, weshalb die genannten Parameter bekannt sein müssen. - Variation des Emissionsgrades bedeutet ungenaue Ergebnisse
Die Temperaturmessung wird ungenau, wenn der Emissionsgrad variiert. Das ist insbesondere bei Metallen ein Problem, die sich beispielsweise im blanken und im polierten Zustand extrem voneinander unterscheiden, obwohl es sich um ein und dasselbe Material handelt und lediglich anders bearbeitet wurde. - Hochglänzende Oberflächen sind ein Problem
Wenn die Oberfläche eines Gegenstandes hochglänzend ist, ist eine präzise Temperaturmessung nicht möglich. Für solche Fälle gibt es allerdings spezielle Infrarot-Aufkleber, die man an den Gegenstand anbringen kann, um eine ordentliche Temperaturmessung durchführen zu können. Alternativ empfiehlt sich das Auftragen von Farbe – sofern es das Objekt erlaubt.
Erfinder des Pyrometers
Es ist historisch nicht eindeutig nachweisbar, wer das Infrarot-Thermometer als Erstes erfunden hat. Man geht heutzutage allerdings davon aus, dass es der britische Metallurg William Chandler Roberts-Austen war.
Die Erfindung des Pyrometers ist deshalb so bedeutend, da auf diese Weise erstmals Temperaturmessungen im Hochtemperaturbereich vorgenommen werden konnten. Vorher war dies nicht möglich, da eine solche Temperaturmessung per Kontaktsensor zur Zerstörung des Messgeräts geführt hätte.
Übrigens sollte man nicht nur dem Erfinder des Pyrometers dankbar sein, sondern auch dem Astronom William Herschel, der die dafür nötige Infrarotstrahlung überhaupt erst entdeckt hat.
Mehr Infos über Infrarot-Thermometer
- Was ist Infrarotstrahlung?
Die wichtigsten Informationen über Infrarot-Thermometer kennen Sie nun. Doch was ist Infrarotstrahlung überhaupt? Wie entsteht Infrarotstrahlung? Auf welcher Grundlage basieren die hier vorgestellten Temperaturmessgeräte? All diese Fragen werden im verlinkten Artikel beantwortet. - Wichtige Faktoren beim Kauf eines Infrarot-Thermometers
Bei Pyrometern gibt es zahlreiche Stellschrauben, die gute und schlechte Geräten voneinander unterscheiden. Wir haben uns die wichtigsten Faktoren einmal näher angeschaut und zeigen Ihnen, worauf Sie unbedingt achten müssen, wenn Sie sich ein Infrarot-Thermometer zulegen möchten. - Funktionsweise von Strahlungsthermometern
Ihnen reicht die kurze Erklärung zur Funktionsweise von Laser-Thermometern auf dieser Seite nicht aus? Kein Problem. Wir haben auch einen ausführlichen Artikel zur Funktionsweise von Infrarot-Thermometern für Sie bereitgestellt. - Wie genau sind Infrarot-Thermometer?
Da die Preisspanne enorm ist, unterscheidet sich auch die Präzision der Geräte enorm voneinander. Wie sieht es mit der Genauigkeit von Pyrometern für Privatpersonen aus, und wie teuer müssen Infrarot-Thermometer sein, die in der Industrie und Wissenschaft eingesetzt werden und dementsprechend präzise sein sollten?
Worauf sollte man bei einem Infrarot-Thermometer achten?
Infrarot-Thermometer werden in den verschiedensten Bereichen genutzt – in der Medizin, von Privatleuten, in der Industrie und in der Wissenschaft. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es nicht „das eine“ Messgerät gibt, das allen Ansprüchen gleichermaßen genügt.
Viel mehr muss man sich vor dem Kauf bewusst werden, was man mit dem IR-Thermometer später vorhat. Möchte man lediglich die Wärmedämmung des Eigenheims überprüfen? Möchte man mit dem Gerät Fieber messen? Oder soll es in der Industrie zum Einsatz kommen?
Aus diesem Grund haben wir im Folgenden eine Liste der wichtigsten Faktoren zusammengestellt, auf die Sie beim Kauf eines Infrarot-Thermometers achten sollten.
Die wichtigsten Features eines IR-Thermometers
- Messbereich der Temperaturerfassung
Bevor man sich ein Infrarot-Thermometer zulegt, sollte man sich darüber Gedanken machen, wie hoch bzw. niedrig die Temperaturen voraussichtlich sein werden, die man später mit dem Gerät messen möchte. Der Messbereich des IR-Thermometers sollte sich dementsprechend natürlich mit dem Vorhaben decken. - Genauigkeit der Messung
Alle Zusatzfunktionen bringen nichts, wenn die Messungen mit dem Pyrometer ungenau sind. Man sollte deshalb vorher abklären, wie hoch die Genauigkeit des gewünschten Gerätes mindestens sein sollte. Möchte man lediglich einen Temperaturtrend erkennen oder benötigt man präzise Ergebnisse? - Optische Auflösung
IR-Thermometer messen die Temperatur eines bestimmten Punktes mit Hilfe von sogenannten Messflecken. Je größer der Abstand zum Objekt wird, desto größer wird auch der Messfleck. Qualitativ hochwertige Infrarot-Thermometer sind mit besseren Linsensystemen ausgestattet, sodass man auch bei größeren Abständen noch vernünftige Ergebnisse erhält. Qualitativ minderwertige Messgeräte werden bei größeren Abständen sehr ungenau. - Einstellungsmöglichkeiten
Bei hochwertigen Infrarot-Thermometern lassen sich zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten modifizieren, wie beispielsweise die Oberflächenart und der Emissionsgrad des jeweiligen Materials. Bei der Einstellung der Oberflächenart muss man auf den sogenannten K-Wert achten, der den Wärmedurchgangskoeffizienten darstellt. Je kleiner der K-Wert ist, desto besser ist auch die Wärmedämmung.
Das ist bei privaten Anwendungszwecken meist nicht von Nöten und macht nur dann Sinn, wenn man exakte Werte benötigt. - Hintergrundbeleuchtung
Die Hintergrundbeleuchtung ist für die Funktionsweise des Gerätes zwar unwichtig, kann in dunkleren Messumgebungen allerdings extrem nützlich sein. - Zeit pro Messung
Messungen mit Infrarot-Thermometern lassen sich grundsätzlich recht schnell durchführen. Die verschiedenen Geräte schwanken dabei zwischen wenigen Mikrosekunden bis hin zu maximal einer ganzen Sekunde. Hier gilt natürlich: Je schneller die Messung vonstattengeht, desto besser ist das IR-Thermometer. Eine sehr geringe Messzeit ist vor allem dann wichtig, wenn man innerhalb von kürzester Zeit viele Messungen vornehmen möchte. - Medizinproduktrichtlinie erfüllt?
Wenn das IR-Thermometer zu medizinischen Zwecken verwendet werden soll, sollte man darauf achten, dass es den europäischen Medizinproduktrichtlinien entspricht. Nur so lässt sich die medizinisch-technische Leistungsfähigkeit überprüfen. - Sonstige Benutzerfreundlichkeit
Zuletzt sollte man darauf achten, dass man das Infrarot-Thermometer der Wahl problemlos bedienen kann. Befinden sich alle Knöpfe an der gewünschten Position? Kann man das Gerät angenehm in den Händen halten? Erfolgt die Messung ohne Umschweifen auf Knopfdruck?
Wenn Sie diese Faktoren im Hinterkopf behalten,…
… dann werden Sie Ihren Kauf nicht bereuen. Lassen Sie sich Zeit bei der Auswahl und vergleichen Sie in Ruhe die Infrarot-Thermometer, die für Sie in Frage kommen.
Infrarot-Fieberthermometer – Fiebermessung ohne Kontakt
Jeder kennt es, jeder hatte es in seinem Leben schon mindestens einmal: Fieber. Doch was ist Fieber überhaupt?
Unter Fieber versteht man eine Erhöhung der Körpertemperatur, wobei man für gewöhnlich dann von Fieber spricht, wenn der Patient eine Körpertemperatur von über 38 Grad Celsius aufweist. Die normale Körpertemperatur eines Menschen liegt zwischen 36 bis 37,5 Grad Celsius. Sie kann beispielsweise mit einem Infrarot-Fieberthermometer festgestellt werden.
Auch wenn Fieber das lästige Symptom einer Krankheit ist, so handelt es sich dabei doch eigentlich um etwas Positives. Durch den Anstieg der Körpertemperatur werden nämlich Stoffwechselvorgänge im Körper beschleunigt, sodass Viren und Bakterien schneller und effektiver bekämpft werden können. Auf diese Weise sorgt der Körper dafür, dass sich die Erreger der Krankheit nicht weiter vermehren können.
Wie kann man die Körpertemperatur messen?
Um die Temperatur des Körpers zu bestimmen, haben sich vor allem zwei Methoden etabliert: Die interne Messung mit Hilfe eines klassischen Fieberthermometers und die externe Messung mittels Infrarot-Fieberthermometer.
Die Methode, die den meisten Menschen am unangenehmsten ist, ist die rektale Temperaturmessung mit Hilfe eines Fieberthermometers. Da die Temperatur im Enddarm am ehesten der Körperkerntemperatur entspricht, bietet diese Methode das zuverlässigste Ergebnis. Zudem besteht die Möglichkeit die Temperatur oral, also im Mund unter der Zunge, zu messen. Die hier gemessene Temperatur gilt jedoch als ungenau und liegt oft bis zu 0,5 Grad Celsius unter der rektal gemessenen. Auch eine axillare gemessene Temperatur, das heißt unter der Achsel, ist nicht zu empfehlen, da sie ebenso ungenau ist wie die Messung im Mund.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch Infrarot-Fieberthermometer, die zur Messung der Körpertemperatur die abgegebene Infrarotstrahlung des Körpers nutzen. Diese Messmethode gilt als äußerst zuverlässig, wobei zur Zuverlässigkeit noch zwei weitere Vorteile hinzukommen:
- Babys und Kleinkinder haben vor einem Infrarot-Fieberthermometer weniger Angst, da es ihnen nicht eingeführt werden muss.
- Reinigung und Desinfektion des Thermometers entfällt, da die Temperaturmessung berührungslos erfolgt.
Bei Fieber unbedingt einen Arzt aufsuchen
Fieber kann viele verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen Leiden bis hin zu schweren Erkrankungen reichen. Aus diesem Grund ist ein Arztbesuch bei Fieber, das länger als einen Tag anhält, in jedem Fall empfehlenswert. Grundsätzlich sollte man Fieber nicht auf die leichte Schulter nehmen und sofort einen Arzt aufsuchen.
Wenn das Fieber mehr als zwei Tage in Folge anhält, ist ein Arztbesuch unausweichlich. Gleiches gilt bei besonders hohen Körpertemperaturen oder dem Fall, dass das Fieber auch nach Abschwächung wiederholt auftritt. Bei Begleitsymptomen wie einem generellen Unwohlsein, starken Kopf- oder Bauchschmerzen oder Schmerzen beim Wasser lassen ist ein Arztbesuch genauso unabdinglich wie bei Herzerkrankungen oder Diabetes.
Was kann man gegen Fieber unternehmen?
Auch ohne einen Besuch beim Arzt kann die betroffene Person selbst etwas gegen das Fieber ausrichten. Besonders wichtig ist dabei eine hohe Flüssigkeitszufuhr, am besten in Form von Wasser und Tee. Da der Körper bei fiebrigen Erkrankungen über den Ausstoß von Schweiß viel Flüssigkeit verliert, wird er durch das viele Trinken vor dem Austrocknen geschützt.
Ähnlich wichtig wie eine Flüssigkeitszufuhr ist die richtige Kleidung, die es dem Patienten ermöglicht, die überschüssige Wärme über die Haut abgeben und so den Körper abkühlen zu können. Leichte Baumwollkleidung ist hier sinnvoll. Darüber hinaus sollte die Raumtemperatur nicht allzu hoch sein. Zudem sollten so wenig körperliche Anstrengungen wie möglich unternommen werden.
Neben fiebersenkenden Medikamenten, deren Einnahme jedoch vorher mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden sollten, gelten Wadenwickel als gutes Hausmittel um das Fieber zu senken. Dabei werden kühle und feuchte Tücher um die Waden des Patienten gewickelt, die nicht zu kalt sein und nicht zu lange an den Unterschenkel des Patienten liegen sollten.
Verlauf mit Infrarot-Fieberthermometer dokumentieren
Während man die hier genannten Gegenmaßnahmen in die Tat umsetzt, sollte man das Fieber in regelmäßigen Abständen mit einem Infrarot-Fieberthermometer kontrollieren und den Verlauf dokumentieren. Messgeräte verfügen meist über einen kleinen Speicher, der die Ergebnisse der letzten Messungen aufzeichnet.
Infrarot Thermometer – Blog
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