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Wärmebrücke – Definition, Lokalisierung & Gegenmaßnahme

Wärmebrücke - Definition, Lokalisierung & Gegenmaßnahme

Wärmebrücken entstehen beispielsweise dann, wenn Stahlträger unbedacht beim Hausbau integriert werden.
Bild: depositphotos.com @ Suljo

In Häusern oder Wohnungen treten manchmal Phänomene auf, die sich nicht sofort erklären lassen. So etwa Schwitzwasser an den Wänden, Schimmelbildung, ein unerklärlich hoher Energieverbrauch oder auch ein ungesundes Raumklima. In vielen Fällen ist eine Wärmebrücke – oftmals auch als Kältebrücke bezeichnet – für diese Phänomene verantwortlich.

Doch was ist eine Wärmebrücke überhaupt? Wie ist diese definiert? Wie kann man sie am einfachsten lokalisieren und welche Gegenmaßnahmen sollten bzw. können eingeleitet werden?

Wie entstehen Wärmebrücken?


In den Bauten der Vor- und Nachkriegsära des Zweiten Weltkrieges spielte das Thema Energieeffizienz und Wärmeisolierung keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle. So stammt noch heute der überwiegende Bestand aller Ein- oder Zweifamilienhäuser in der Bundesrepublik Deutschland aus der Zeit von 1950 bis 1980 und ein großer Teil dieses Bestandes wurde noch nicht modernisiert.

Damals unterlagen architektonische Prinzipien mehr der preiswerten Bauausführung und der bestmöglichen Raumnutzung und berücksichtigten etwa Energie einsparende Konzepte nur in zweiter Linie. Dazu gehörte beispielsweise die weitgehende Nutzung von Trägerelementen aus Stahlbeton und auch Stahlträgern, wobei diese nicht selten durchgehend von Außen nach Innen, also vom kalten Bereich in den warmen Bereich geführt wurden. Entsprechend mit Putz und Tapete verkleidet oder auch offen entstanden auf diese Weise Wärmebrücken.

Wie funktioniert die Physik hinter einer Wärmebrücke?

Physikalisch gesehen funktioniert eine Wärmebrücke aufgrund der unterschiedlichen Dichte von kalter und warmer Luft. So kühlt beispielsweise ein Betonträger, der sich mit einem Teil im Freien befindet, in der kalten Jahreszeit ab. Diese im Beton und den Stahlarmierungen gespeicherte Kälte wandert nun langsam in den warmen Bereich, wo sie auf ausgedehnte warme Luft trifft. Diese kühlt sich nun am kalten Betonträger ab, wobei nicht nur der Raumluft Wärme entzogen wird – gleichzeitig kondensiert auch die in der warmen Raumluft vorhandene Feuchtigkeit und schlägt sich als Wasser am Betonträger beziehungsweise am darüber liegenden Putz oder der Tapete nieder.

Es entstehen also gleich zwei Schadensbereiche. Einmal der Verlust von Wärmeenergie und zum anderen das Auftreten von Feuchtigkeit und in der Folge davon oft die gefürchtete Schimmelbildung. Bei bestehenden Wärmebrücken lässt sich diese auch nicht durch großzügiges Lüften beseitigen, denn der größte Feuchtigkeitsbefall erfolgt natürlich in der kalten Jahreszeit mit entsprechenden Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen, wenn ein Belüften des Raumes nur kurzfristig möglich ist

Sind Wärmebrücken einfach zu erkennen?

Nicht unbedingt, denn die sichtbaren Folgen einer Wärmebrücke sind nicht zwingend auch der Ursprung des Kalt-Warm-Wechsels. Wenn sich also beispielsweise an einer Zimmerecke Schimmel bildet, muss die dafür verantwortliche Wärmebrücke nicht direkt dahinter liegen. Meist befindet sich die Wärmebrücke in den tragenden Elementen eines Hauses, die üblicherweise in der Decke oder dem Boden integriert sind, also unter oder über dem Ort des Feuchtigkeitsniederschlags verbaut sind. Ebenso bilden schlecht isolierte Rollladenkästen häufig die Ursache für Wärmebrücken genauso wie schlecht isolierte Dach- und Kellergeschosse.

Wie können Wärmebrücken lokalisiert werden?

Die einfachste und dazu noch ohne mechanischen Eingriff durchführbare Maßnahme ist die Verwendung von Infrarot-Thermometern, mit dessen Hilfe berührungslos Temperaturunterschiede an Wänden, Decken oder Böden festzustellen sind.

Was kann man in einer solchen Situation tun?

Die Möglichkeiten zur Beseitigung von Wärmebrücken hängen von der Art des jeweiligen Bauelements ab. Während sich etwa ein Rollladenkasten mit relativ geringem Aufwand nachisolieren lässt, ist dies bei durchlaufenden Stahl- oder Betonträgern schwieriger.

Hier ist die einfachste Lösung, den nach Außen ragenden Teil des Bauelements entsprechend zu isolieren, wobei sich nicht selten der Umstand ergibt, das die gesamte Fassade gedämmt wird. Eine Maßnahme, die sich entsprechend der ENeV, der Energieeinsparverordnung 2014, so oder so ergibt, wenn Renovierungen durchgeführt werden.

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